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Forstvortrag

Niebüll & Umgebung

Vortrag über den Langenberger Forst am Mittwoch, 15.01.2020

Insgesamt 51 Teilnehmer nahmen an dieser Vortragsveranstaltung teil. Der Vortragsort war wieder das Restaurant “Friesenhof” in Niebüll. Nach der Begrüßung der anwesenden Mitglieder und der Gäste durch den 1. Vorsitzenden gab es traditionell Kaffee und Kuchen bzw. Brot.

Gegen 15:15 Uhr kam dann der Förster vom Langenberger Forst, Forstwirt Jörn Hinrich Frank, mit einer kleinen Violine in den Saal. Nach der Begrüßung des Vortragenden durch den 1. Vorsitzenden begann ein unvergleichlich guter Vortrag. Jörn Hinrich Frank erklärte die Violine an Hand der verschiedenen Holzarten des Instrumentes und des Geigenbogens.
Mit den Hölzern aus dem heimischen Forst, die eben auch hier bei uns wachsen und das sind:

- fein gewachsene Fichte für den Deckel der Violine
- geriegelter Ahorn für den Boden und die geschwungenen Seiten
- Ebenholz, für den Steg auf welchen die Musiker die Saiten drücken, wenn sie spielen
- Ebenholz auch für die Wirbel, welche die Saiten spannen. Diese beiden Teile sind eben aus
  exotischem Holz wegen der erforderlichen Härte der Bauteile.

Dieses war ein sehr guter Start in den Vortrag, der mit Bildern aus dem Forst unterstützt wurde.

Mit etwa 1000 Hektar ist der Langenberger Forst der größte Wald im Kreis Nordfriesland. Er liegt zwischen den Ortschaften Leck, Stadum und Enge-Sande.
Auf den sandigen Böden wächst ein typischer Mischwald. Baumarten wie Eiche, Buche Lärche und Fichte überwiegen. Die zahlreichen Wanderwege sind ausgeschildert und gut ausgebaut. Der Wald zählt zum Staatsforst Schleswig-Holstein und wird durch die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten in Neumünster verwaltet.
Der Forstdirektor Carl Emeis erhielt im 19. Jahrhundert von der damaligen Provinzregierung den Auftrag, Nordfriesland zu bewalden, da der Norden Deutschlands nur spärlich mit Wald bedeckt war. Bei dieser gezielten Aufforstungsaktion entstand auch der Langenberger Forst. In der Nähe des Ochsenweges wurde Carl Emeis ein Gedenkstein gewidmet.
Im Lecker Teil des Waldes wurden mehrere Fischteiche von Ernst Bock (1904-1986) zwischen 1965 und 1985 angelegt. Hierfür erhielt er 1983 die Verdienstmedaille des Landes Schleswig-Holstein. Ein Gedenkstein am Eingang zu den Fischteichen erinnert an ihn. Um diese Teiche herum baute man einen umfangreichen Waldlehrpfad, zu dem eine Hütte mit Ausstellungsstücken gehört. Eine weitere Besonderheit des Waldes ist die Rantzauhöhe, die mit 45 Meter über NN den drittöchsten Punkt in Nordfriesland ausmacht.
Der Wald dient der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften als Naherholungsgebiet. Zu diesem Zweck wurden Sitzbänke aufgestellt, Reitwege ausgewiesen sowie Wanderwege beschildert und Informationstafeln zur Orientierung installiert. Ferner gibt es ein Wildgatter im Wald.
Der Langenberger Forst ist zertifiziert, d.h. der Waldboden darf nur auf den Wegen und den Arbeitsschneisen zwischen den einzelnen Waldstücken befahren werden. Dieses ist ein ganz wichtiger Aspekt hinsichtlich der Ökologie dieses Forstes. Die Arbeiten im Forst werden dadurch allerdings erschwert.

Auch gibt es inzwischen einige “Naturwaldflächen” innerhalb des Forstes, in denen der Wald sich selbst überlassen wird. Diese Flächen sind dort auch durch Beschilderungen gekennzeichnet.
Nach gut 1-1/2 Stunden Vortrag mit höchst interessanten Inhalten ging dieser Nachmittag zu Ende. Vereinabrt wurde mit dem Forstwirt, dass die Senioren Union Niebüll und Umgebung am 14. Mai 2020 eine Begehung des Langenberger Forstes durchführen wird, natürlich unter der Führung von Förster Jörn Hinrich Frank.
Ein starker Applaus der Zuhören war der verdiente Dank an den Vortragenden

Bilder vom Vortrag über den Langenberger Forst

 

Fotos © by Albrecht Droste

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© by Albrecht Droste Stand: 06.01.2021

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